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Tag 3
Angekommen im Fahrradhimmel!

Von Neetze nach Uelzen-Westerweyhe 

Wir legen heute einen Frühstart hin (7.00 Uhr morgens) und frühstücken aufgedreht mit der genauso überdrehten süßen Katze von Maria. Mein Gefährte hat dabei in jeder Hand etwas zu futtern und haut richtig rein, damit er nicht wieder so ein down erlebt, wie gestern. Auch Miles, die kleine süße Katze hat Glück, denn ich verschütte aus Versehen Milch, so dass wir dann in trauter Dreisamkeit frühstücken. Die Fahrräder packen wir schleppend, denn wir haben noch keine Übung mit den ganzen Sachen und Schnüren ... und Gummitwisten ... und... und. Irgendwann haben wir aber auch das geschafft und wollen leise die Fahrräder vom Hof schieben, da bekommt die bessere Hälfte einen total krassen Lachanfall. Ich frage was denn los sei. Erst nach einigen Minuten, inzwischen unter Tränen, ist er in der Lage mir zu erklären, was ihn so dermaßen schüttelt und packt. Mit unseren provisorisch geschnürten, überladenden, bunten Taschen und unseren wild zusammengewürfelten Leuchtfarbenen-Trash-Klamotten (also, alles andere als den Standard Radler-Funktionsklamotten) sehen wir seiner Meinung nach, eher wie Gestalten aus einer Parodie über Pilger aus. Und als dann nach kurzer Zeit noch unser Geschnaufe und Geschwitze dazukommt, lachen wir beide Tränen!!! Wenn ich in einem dieser kleinen Dörfer, durch die wir fahren, leben würde und uns irgendwann um die Ecke biegen sehen würde, ich glaube mir würde auch die Kinnlade runterklappen. Entsprungen wie aus einem 80er Jahre Film, erklimmen wir frohen Mutes die ersten Anstiege. Wir genießen die Natur, unsere Musik und wieder auf unseren Fahrrädern unterwegs zu sein ... bis wieder der blöde Hintern anfängt zu schmerzen. Oh mann diese Schmerzen, hoffentlich gewöhnt sich der hintere Teil daran! In jeder Pause wackle ich mit meinem Hinterteil, um es auszuschütteln und zu lockern. Das hilft ein wenig. In einem kleinen Dorf sind wir wieder fröhlich damit zugange, als ein kleiner kläffender Hund angelaufen kommt, dem das gar nicht gefällt. "Teddy", wie der kleine Kläffer gerufen wird, bellt uns verwirrt an. Schnell packen wir unsere Sojawürstchen und Käsebrote zusammen und suchen das Weite. Als wir auf einmal, wirklich wie aus dem Nichts, im absoluten Fahrradhimmel landen.

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Einfach nur ein Traum!!! Selbst die Kapitäne und Passagiere auf den riesigen Schiffen scheinen hier aus einem anderen Kaliber zu sein: Sie winken! In Hamburg passiert mir das von 200 Malen bei Zweien. Ja, wir winken auch wie die Bekloppten, denn wir sind happy! Alles läuft heute gut und wir sind mit unserem Fahrrad-Gott voll und ganz im Reinen. Als es einen ca. 50%igen Anstieg hochgeht, gerät das Moppelchen fast nebst ihrem Fahrrad in den Rückwärtsgang und das Glück scheint kurzzeitig zu wackeln. Aber schnell ist mein Held auf zwei Rädern zur Stelle und befördert mich mit Anschieben nach oben. Danach sind wir im Nu in Uelzen (da sieht man mal wieder, wenn die Umgebung stimmt, dann kann man wahrlich fliegen) und steuern nach einigen Recherchen, den ersten Öko-Campingplatz unseres Lebens an. Auch hier geht der Traum weiter, denn es gibt ein weiteres Naturbad (Lüneburg lässt grüßen) und ein geniales Rooftop auf dem es unser improvisiertes Abendbrot gibt. Unser 19,90 € Aldi-Zelt ist danach in Null Komma nichts aufgebaut und die bessere Hälfte nennt das Ding größenwahnsinnig (wie wir heute sind): unser Taj Mahal. Na dann mal Gute Nacht in unserem (Billig-) Schlösschen :-)

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